Droht Tesla die Insolvenz?

Zerplatzen die Anleger-Träume rund um Tesla? (Foto: Pexels, CC0-Lizenz)

Zerplatzen die Anleger-Träume rund um Tesla? (Foto: Pexels, CC0-Lizenz)

Geht Tesla, der Pionier der Elektromobilität bald Pleite? US-Autoexperte Bob Lutz, ehemaliger Chef von General Motors, zweifelt an der Kompetenz von Tesla-Chef Elon Musk. Musk habe grundlegende betriebswirtschaftliche Grundladen nicht verstanden, so Lutz. Der Elektro-Pionier schreibt seit Jahren große Verluste. Das mit großen Vorschusslorbeeren angekündigte Model 3 wurde im dritten Quartal 2017 nur 260 Mal gebaut. Angekündigt waren 1.500 Modelle. Brechen die Probleme bei der Autoproduktion und die mangelnde Rentabilität dem Unternehmen langfristig das Genick? Glaubt man auf Leerverkäufe spezialisierten Fondsmanagern, handelt es sich bei Tesla um eine „schreckliche Gesellschaft“. Wie kürzlich auf einer Investorenveranstaltung zu vernehmen war, würden  sowohl Cashflows, Schuldensituation, die Ausgabe neuer Aktien sowie die Art der Unternehmensführung dafür sprechen, dass der Aktie keine gute Zukunft bevor stehe.

Musk muss Marktanteile gewinnen

Tatsächlich wächst der Gegenwind für Tesla.  Zwar überzeugt das Model S viele Kunden und gilt innerhalb der Automobilbranche als großer Wurf, doch gewinnt das Unternehmen keine Marktanteile. Während der angesagte Autobauer heute noch mit seiner Technologie und seinem Alleinstellungsmerkmal, sportliche Elektrofahrzeuge herzustellen, viele Kunden überzeugen kann, schwindet der technologische Vorsprung Teslas zunehmend. Wie Branchenkenner glauben, gibt es ab 2020 immer mehr Elektrofahrzeuge auf den Straßen. Auch im Bereich des autonomen Fahrens sollen Autos der etablierten Hersteller dann konkurrenzfähig sein. Schafft es die Gesellschaft nicht, bis dahin Marktanteile zu gewinnen und Gewinne zu schreiben, dürften die großen Autobauer am US-Unternehmen auch im Bereich der Elektromobilität vorbeiziehen.

Bei Tesla werden Träume gehandelt

Dass sein Unternehmen Großes schafft, daran glaubt allen voran Unternehmenschef Elon Musk. Sein Vertrag soll um zehn Jahre verlängert werden. Damit sich die Anstellung bei Tesla auch finanziell lohnt, muss Musk den Unternehmenswert deutlich steigern. Kolportierte Zahlen sprechen von einer avisierten Marktkapitalisierung von 650 Milliarden Dollar. Erreicht Musk dieses und weitere ambitionierte Ziele nicht, winkt ihm nur der in den USA gesetzliche Mindestlohn in Höhe von 37.000 Dollar im Jahr. Es sind Geschichten wie diese, die Investoren bisher an die Träume von Elon Musk glauben lassen. Wie professionelle Anleger jedoch überzeugt sind, sprechen bei Tesla handfeste Zahlen gegen die gut klingenden Geschichten. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis die Tesla-Aktie wieder an der Realität gemessen wird.

4 Gedanken zu „Droht Tesla die Insolvenz?

  1. Pingback: Mitarbeiter schlagen Alarm Was bei Tesla hinter den Kulissen schiefläuft – Oesterreich.press 🇦🇹 Eilmeldungen

  2. Julian

    Nun, das kann man so und so sehen. Für den versierten Investor ist es natürlich wichtig, dass seine Aktie dauerhaft an Wert zunimmt und er sie gewinnbringend verkaufen kann. Wer nur auf das Geld aus ist und die Zukunft nicht sieht, sollte abspringen solange der Hype noch da ist und auf etwas sicheres wie Gold setzen.

    Aber, und das ist ein riesengroßes ABER: Bei Tesla und Musk geht es um weitaus mehr als nur Verkaufszahlen. Es geht nicht nur darum die höchstgrößten Profite zu machen. Würde es danach gehen, hätten sie schon längst einen anderen Ansatz gewählt und niemals Fuß fassen können in der umkämpften Automobilbranche. Das muss man sich vor Augen halten, wenn man in Tesla investiert. Es sind zukunftssichere Technologien, den anderen weite Schritte voraus. Die anderen werden nachziehen, natürlich. Vielleicht auch auf den gleichen Stand kommen. Aber niemals den Flair von Tesla erreichen, das steht fest. Natürlich sind die Produktionszahlen alles andere als erfreulich, aber warten wir nun ab bis die Dinger wirklich vom Band rollen und das auch noch kosteneffizienter als es die bisherigen Automobilhersteller tun. Dann wird sich die Welt umschauen und der Wandel wird kommen. Früher oder später.

    Liebe Grüße

    Julian

    Antworten
    1. Redaktion

      Julian, ich wünsche das allen Tesla-Aktionären und insgeheim auch einigen herkömmlichen Autoherstellern, die aus ihren Möglichkeiten einfach zu wenig wirklich Gutes machen. Nur ob es so kommen wird, bezweifle ich.

      Antworten
  3. Ralph

    Jetzt ist November und es ist genau so gekommen. Tesla produziert jede Woche 7000 Model 3 in einer Qualität, von der sich jeder selbst im Tesla Store in Düsseldorf, Hamburg oder München überzeugen kann und das sind noch Fahrzeuge mit Seriennummer < 50.000.
    Das Model 3 ist besser und schöner geworden als wir alle erwartet haben und wahrscheinlich dürfen wir in Europa bereits nächsten Monat konfigurieren.
    Und die deutschen Hersteller? Schaffen es nicht einmal den für dieses Jahr versprochenen eTron auf den Markt zu bringen, echt traurig. Da hatten wir uns alle etwas mehr Konkurrenz versprochen, aber Tesla scheint bei den Schlüsseltechnologien um Jahre voraus zu sein.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert