Bei Tesla Motors wird die Elektroauto-Vision wahr

Der Tesla Roadster war nur der Anfang. Tesla wird zunehmend konkurrenzfähig (Foto: Fogcat5)Nichts ist so mächtig wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist“, sinnierte einst der französische Schriftsteller Victor Hugo. Elon Musk, der vielerorts als neuer Steve Jobs gefeierte US-Serienunternehmer und Tesla-CEO, würde diese Aussage im Hinblick auf Elektroautos wohl sofort unterschreiben. Die gestern veröffentlichten Verkaufszahlen für den Sportwagen Model S sedan zeigen, dass man Musk ernstnehmen sollte.

Im ersten Quartal hat Tesla von diesem Modell 4.750 Stück statt der prognostizierten 4.500 Stück
verkauft. Das liest sich zunächst wenig spektakulär, hat aber bei einem Verkaufspreis von 60.000
bis 80.000 US-Dollar für die meisten Exemplare durchaus einen starken Einfluss auf die Gewinn-und Verlustrechnung. Tatsächlich soll nun auch im gerade abgelaufenen ersten Quartal der Sprung in die Profitabilität geschafft worden sein (endgültige Zahlen fehlen noch).

Damit hatten die meisten Analysten erst später im Jahr gerechnet. Zugleich steht fest: Der Autobauer bleibt allen Kritikern zum Trotz (und davon gibt es angesichts einer Shortquote von 25 Prozent jede Menge) auf Zielkurs. Dieses Ziel ist kein geringeres als den Fahrzeugantrieb zu revolutionieren. Geht es nach Musk werden in weniger als 20 Jahren die meisten Autos mit einem Elektromotor unterwegs sein. Noch handelt es sich dabei angesichts einer Zielgröße von 20.000 verkauften Model S sedans für 2013 eher um eine Vision als um ein greifbares Ziel.

Elektro-Autos vom neuen Steve Jobs?

Trotzdem sind die Fortschritte enorm, auch im Aufbau der so wichtigen Infrastruktur. An der Westküste wurde der Highway zwischen Los Angeles und San Francisco durch den Aufbau entsprechender Aufladestationen bereits Elektroauto-fähig gemacht. Jetzt kam auch an der Ostküste (zwischen Washington D.C. und Boston) eine erste Strecke dazu. Der Clou: Die Batterieakkus können hier kostenlos aufgeladen werden. 2014 soll dann der Model X auf den Markt kommen, eine ungewöhnliche Mischung aus Minivan und SUV, mit dem neue Käuferschichten erschlossen werden sollen.

CEO Elon Musk, der bereits mit 24 Jahren zum Multimillionär geworden ist, nachdem er seine erste Firma Zip2 für 307 Millionen US-Dollar an den Computerhersteller Compaq verkauft hatte, ist ein Mathematik-Genie und gilt in den USA auf Grund seiner unternehmerischen Fähigkeiten als der neue Steve Jobs. Sein größter Erfolg war der Aufbau des Internet-Bezahlsystems Paypal, das später von Ebay geschluckt worden ist. Auch hinsichtlich der Produkte sind Parallelen zu Apple vorhanden: Tesla-Autos gelten als schick, stylisch, zielen auf eine kaufkräftige Kundenschicht ab, für die die Autos weit mehr als nur ein Fortbewegungsmittel, sondern auch Ausdruck eines Lebensgefühls sind. Die Bewertung der Aktie ist mit einem 2014er-KGV von 34 und einem KUV von 1,7 durchaus ambitioniert, so dass Anleger mit starken Schwankungen rechnen müssen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert