Niedrige Umsätze sowie weitere Hiobsbotschaften von Unternehmen kennzeichnen die ersten Handelsstunden der neuen Woche. Während Politiker aus Bund und Ländern noch immer über Bürgschaften für den zu General Motors (GM) gehörenden Opel-Konzern beraten und auch in Schweden über Staatshilfen für die Autohersteller Saab und Volvo nachgedacht wird, schockte eine deutsche Bank mit Prognosen für das kommende Jahr: Ein Sprecher der Hypo Real Estate (HRE) gab bekannt, dass die Gesellschaft auch im kommenden Jahr „schwere Einschnitte“ hinnehmen müsse und durch die Restrukturierungen auch weiterhin von „erheblichen Belastungen im Konzernergebnis“ auszugehen sei.
Die Aktie des Hypothekenfinanzierers ist nach leichten Kursgewinnen am Vormittag ins Minus gerutscht und notiert nun so tief, wie noch nie in diesem Jahr. Auch die Anteile der Deutschen Bank oder der Commerzbank handeln derzeit in der Nähe ihrer bisherigen Jahrestiefs. Angesichts der niedrigen Handelsumsätze, welche Händler auf geringes Kaufinteresse zurückführen, ist die Ruhe an den Märkten trügerisch: Zwar konnte sich der Dax-Index von seinem Tagestief um rund 50 Punkte erholen und notiert zur Stunde knapp über 4600 Punkten, doch könnte schon ein stärkerer Verkaufsdruck dazu führen, dass Finanztitel unter ihre bisherigen Tiefstmarken zurückfallen und somit technische Verkaufsignale generieren, welche in der Regel neuerliche Kursverluste nach sich ziehen.
Die US-Börsen notierten am Freitag nahezu die gesamte Handelssitzung im Minus. In der letzten Stunde beschleunigte sich die Talfahrt nochmals, so dass der Dow einen Abschlag von 3,82% oder 337,94 Punkte verbuchte. Die Technologiebörse Nasdaq gab 5,0% und der marktbreite Russel 2000 7,07% nach. Da bei letztgenannten die Kursaufschläge sehr häufig größter ausfallen, kann ihm eine gewisse Vorlaufeigenschaft zugeschrieben werden.
Insgesamt belastend hatten sich die zuletzt schwächeren Konjunkturdaten aber auch die Ausblicke der Unternehmen ausgewirkt. Kohl`s, Nordstrom, JC Penney und Abercrombie & Fitch reduzierten am Freitag ihre guidance für das 4. Quartal. Alle 10 Sektoren mussten Abschläge hinnehmen, der Bereich Consumer Staples (-2,9%) war der einzige, welcher weniger als 3% verlor.
In dieser Woche stehen eine ganze Reihe von Konjunkturdaten zur Veröffentlichung an.
Bleibt abzuwarten – positive Signale wohl eher nicht, oder erleben wir eine Überraschung?
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Gruß Daniel