Wo gehts hin? Unternehmenszahlen verunsichern Anleger

Der Dax befindet sich seit gestern im Sinkflug: Innerhalb der letzten zwei Tage hat der Index rund 1,5 Prozent eingebüßt. Nachdem der Dow-Jones-Index bereits früher schwächelte, zieht der Dax heute nach. Die verhältnismäßige Standfestigkeit deutscher Aktien wurde noch gestern damit begründet, dass Dax-Unternehmen soviele Dividenden ausschütten wie nie zuvor. Heute jedoch sinkt das Börsenbarometer deutlich unter die Marke von 6700 Punkten und bestätigt so die US-Vorgaben. Es scheint, als machten die bevorstehenden Unternehmensberichte dies und jenseits des Atlantiks die Anleger nervös. Zwar werden für das Jahr 2006 in zahlreichen Branchen Rekordergebnisse erwartet, jedoch denkt die Börse bereits an die Zukunft: Rekordergebnisse sind nunmal nur durch erneute Rekorde zu übertreffen. Diesbezüglich sind Anleger allerdings zunehmend skeptisch. Aus diesem Grund verlieren Aktien heute sogar trotz positiver Analystenstimmen.

So geben Henkel und Allianz trotz Heraufstufungen durch Analysten leicht nach. Skeptisch stimmt Börsianer auch die schwache Entwicklung von Technologieaktien. So haben Apple, IBM und Intel gemessen an den Erwartungen eher durchwachsene Zahlen vorgelegt. Experten werten die Schwäche dieser Technologie-Schwergewichte negativ: Zwar erwarten Marktbeobachter kein Ende des Bullenmarktes, jedoch werden zunehmend Rufe nach einer Korrektur laut. Dem stehen Optimisten wie Gert Schmidt gegenüber. Schmidt sieht nach dem Kursverfall des heutigen Tages zwar theoretische Einstiegschancen, ist allerdings nicht auf der „Long-Seite“. Die Verunsicherung ist greifbar – möglicherweise bieten die noch ausstehenden Unternehmensberichte Aufschluss über die weitere Entwicklung der Aktienmärkte – eines jedoch ist sicher: Früher oder später wird sich eine Richtung abzeichnen.

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