Nie mehr auf Auktionen warten: Uran-Future startet erfolgreich

Bis gestern konnten Uran-Anhänger lediglich über Investments in börsennotierte Uran-Explorer oder Produzenten vom strahlenden Rohstoff profitieren. Auch erfolgten Preisfeststellungen für Uran nicht täglich und nur bei Auktionen. Seit gestern wird an der New York Mercantile Exchange (NYMEX) ein Uran-Future gehandelt. Dies ermöglicht es den Banken, zukünftig auch auf Uran basierende Derivate zu emittieren. Der erste Handelstag gestaltete sich gestern sofort spektakulär: Nachdem die letzte Auktion bereits einen Rekord-Preis von 113 US-Dollar ergeben hatte, kletterte der Uran-Future für Juni an der NYMEX gestern zeitweise sogar auf 140 US-Dollar.

Marktbeobachter sehen die Einführung des Uran-Futures positiv. Institutionellen Investoren würde es so leichter gemacht, in Uran zu investieren. Ebenso wird damit gerechnet, dass viele Banken zukünftig Derivate auf den Markt bringen, über die ebenfalls Mittel in Uran fließen. Uran wird also verstärkt zum Spekulationsobjekt. Bereits im Vorfeld der Einführung des Futures wurde vor einer Spekulationsblase bei Uran gewarnt. Diese Bedenken sind zwar berechtigt, kommen aber wohl zu früh. Schon jetzt ist allerdings klar, dass sich die Anleger vom gewohnten Bild des stetig steigenden Uran-Charts verabschieden müssen.

Durch häufigere Preisfeststellungen und den nicht-physischen Handel an der NYMEX wird die Volatilität durch kurzfristige Spekulationen deutlich zunehmen. Zwar sollte das knappe physische Angebot dennoch für weiter steigende Notierungen sorgen, doch wird der Uran-Preis um den Faktor der Spekulation erweitert. Anleger, die künftig mit Derivaten auf Uran setzen wollen, sollten sich der finanzstarken Konkurrenz durch Hedge-Fonds und Banken in einem jungen Markt, in dem es kaum Erfahrungswerte gibt, bewusst sein.

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