Nicht zuletzt wegen des Börsengangs des Business-Netzwerkers OpenBC und milliardenschweren Übernahmen von Webseiten wie YouTube oder MySpace weht an den Börsen wieder ein Hauch von New Economy. Auch ehemalige Stars des Neuen Marktes wie die Multimedia-Agentur Pixelpark streben wieder nach hohen Zielen. Das Unternehmen, das um die Jahrtausendwende rund 1200 Mitarbeiter beschäftigte, möchte sich nach einer harten Konsolidierungsphase wieder nach oben orientieren. Durch Zukäufe soll das Angebot von Pixelpark verbreitert werden. Anorganisches Wachstum war auch zu Zeiten des Neuen Marktes ein beliebtes Stichwort: Fast monatlich vermeldeten einige Stars der New Economy teure Übernahmen. Doch auch wenn Tomorrow-Focus-Chef Stefan Winners im „Web 2.0“ bereits eine Blase sieht, sind die Unterschiede zwischen der New Economy der späten 1990er Jahre und dem aktuellen Insider-Hype groß.
Im Vergleich zu früheren Zeiten ist die Mehrheit der Öffentlichkeit noch nicht vom „Web 2.0-Fieber“ befallen – vor sieben Jahren gründeten Hausfrauen Börsenclubs um über die Vorzüge von Amazon oder eBay zu diskutieren. Heute sind Stichworte wie „Ajax“, „Blogs“ oder „Social Networks“ den wenigsten Menschen ein Begriff. Auch ist „Web 2.0“ noch kein wirkliches Börsenphänomen: YouTube, MySpace oder auch Skype waren nie an einer Börse notiert. Im Vergleich zur Ipo-Flut der New Economy findet der Börsengang von OpenBC geradezu in einem familiären Umfeld statt – ähnliche Börsengänge stehen derzeit nicht zur Diskussion. Es stellt sich die Frage, mit was die aktuell viel beschworene „Web 2.0-Blase“ gefüllt sein soll – in den Massenmedien sowie an den Börsen sucht man heiße Internet-Luft (noch) vergeblich.