Der Web 2.0-Boom hat nun endgültig auch deutsche Nebenwerte erreicht. Nach dem Börsengang der Community-Plattform OpenBC im Dezember des vergangenen Jahres (Aktien-Blog berichtete) war es etwas still um Internet-Aktien geworden. Nun wird ausgerechnet ein alter Bekannter, der eigentlich eher „Web 1.5“ zugeordnet werden sollte, zur neuen Hoffnung für spekulative Anleger erkoren: Die Anteile von Wallstreet:Online werden in einem Marktkommentar als „Web 2.0-Aktie“ bezeichnet. Tatsächlich konnte sich das Papier im Jahr 2007 bereits positiv entwickeln und profitiert zudem vom Boom der Internetwerbung (Aktien-Blog berichtete). Das Unternehmen veröffentlicht im März Geschäftszahlen. Anleger spekulieren derzeit darauf, dass Wallstreet:Online die Prognosen übertreffen kann. Die von Börsenbriefen geschürte Web 2.0-Phantasie kann der Aktie nur gut tun.
Zwar wurde das Unternehmen bereits im Jahr 1998 gegründet und gehört somit nicht wirklich der neuen Internet-Generation an, doch profitiert vor allem das Finanzportal von so genanntem „user generated content“, also Inhalte, welche von Benutzern der Internetseite in Form von Beiträgen kostenlos zur Verfügung gestellt werden – ein Kernelement von Web 2.0. Abseits von allen Definitionen und Kategorisierungen führt die Renaissance der Internetwerte dazu, dass profitable Geschäftsmodelle im weltweiten Datennetz wieder von Anlegern honoriert werden. Für die Aktien von Wallstreet:Online kursieren bereits Kursziele jenseits der Sieben-Euro-Marke. Angesichts der Rallye in den vergangenen Tagen könnte es mit Veröffentlichung der Geschäftszahlen jedoch zu Gewinnmitnahmen kommen. Ein genauer Termin ist aktuell allerdings noch nicht bekannt. Bis dahin stehen für die Aktie von Wallstreet:Online scheinbar alle Ampeln auf Grün.