Unter dem Endowment-Effekt versteht man das menschliche Verhalten beim Handel, für einen Gegenstand oder eine Sache einen höheren Wert zu verlangen, sobald dieser im eigenen Besitz ist. Im Gegensatz dazu sind die gebotenen Preise von Menschen, die den Gegenstand erwerben möchten, geringer. Somit besteht also eine subjektive Einschätzung über den Wert einer Sache, die höher ist, wenn man einen Gegenstand schon besitzt. Diesen Sachverhalt bezeichnete Richard Thaler im Jahre 1980 sehr treffend als den Besitztumseffekt oder im englischen Endowment-Effekt. Weiterlesen
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Verhaltenspsychologie: Wie Mental Accounting unser wirtschaftliches Handeln bestimmt
Im Umgang mit Geld scheinen wir nach der Vorstellung zu handeln, der Wert für Produkte sei für alle Menschen gleich, doch messen einzelne Personen den gleichen Waren einen unterschiedlichen Wert bei. Güter kosten auf dem Markt mal mehr und mal weniger. Angebot und Nachfrage lassen Preise steigen oder fallen, doch für jeden Käufer ist der objektive Preis einer Ware zu einem bestimmten Zeitpunkt gleich. Aber umgekehrt gesehen stellt sich die Frage, ob die Käufer denn den Preis auch gleich wahrnehmen? Dies ist eine Frage der mentalen Buchführung oder auch Mental Accounting. Dieses Phänomen beschreibt die Art und Weise, wie Menschen Güter auf geistigen Konten verbuchen und ist Forschungsgegenstand der Verhaltenspsychologie. Weiterlesen
Irrationalem Handeln auf der Spur: So arbeitet die Behavioral Finance
In der Wirtschaftswelt dominiert die Vorstellung des „homo oeconomicus“, eines rein rational handelnden Menschen. Doch diese Ansicht gerät immer mehr ins Wanken. Der Idealtypus des „homo economicus“ ist Bestandteil der neoklassischen Wirtschaftstheorie, an der sich die gesamte Wirtschaftswelt orientiert. In dieser Theorie steht ein imaginäres Subjekt im Blickfeld, das über sämtliche Informationen verfügt und rein rational denkt. Zudem geht die neoklassische Theorie von einem vollkommenen Markt aus, der die Preise durch das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage effizient reguliert. Die Wirtschaft orientierte sich allerdings nicht immer an der neoklassischen Theorie, die erst in den 1970er Jahren einen Aufschwung erfuhr. Zuvor entstand durch die von Adam Smith begründete klassische Schule der Nationalökonomie eine erste ökonomische Wissenschaftsdisziplin. Schon hier nahmen menschliche Verhaltensweisen einen bedeutenden Platz ein – eine Ausrichtung, welche die Behavioral Finance seit den 1970er Jahren ins Zentrum ihrer Forschung stellt. Weiterlesen
Rezension: „Besser mit Behavioral Finance“ von Raimund Schriek
Bücher über Behavioral Finance oder Verhaltensökonomik sind mittlerweile ein fester Bestandteil in der Liste der Neuerscheinungen großer Verlage für Wirtschaftsthemen. „Besser mit Behavioral Finance“ von Raimund Schriek ist in der „Simplified“-Reihe des Finanzbuchverlags erschienen und versucht, dem interessierten Anleger Finanzpsychologie in Theorie und Praxis auf rund 180 Seiten zu vermitteln. Zunächst grenzt Schriek Fundamentalanalyse, Technische Analyse und Behavioral Economics voneinander ab und zeigt anhand psychologischer Versuche, wieso der Idealtypus des „homo oeconomicus“ nicht mehr als eine theoretische Kategorie ist, die für die Analyse menschlicher Entscheidungen deutlich erweitert werden muss. Weiterlesen