Die vergangenen Wochen haben gezeigt, was die Kapitalmärkte wirklich bewegt. Zunächst erschütterten schwache Konjunkturdaten und Gewinnwarnungen aus Konzernzentralen die Kurse. Ab einem gewissen Punkt reagierten Dax und Co. allerdings kaum noch auf die Hiobsbotschaften. Die Märkte bedienen sich inzwischen wie so häufig seit dem Ende der Wirtschaftskrise einer verqueren Logik: Steht es um die Wirtschaft schlecht, steigt die Wahrscheinlichkeit für Interventionen und somit auch die Kurse. Trotz der eher durchschnittlichen Wirtschaftsdaten notiert der Dax wieder knapp unter 8000 Punkten. Weiterlesen
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Griechenland-Rettung: Warum das Wiener Modell kein fauler Kompromiss ist
Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident Nicolas Sarkozy haben heute in Berlin einen Meilenstein auf dem beschwerlichen Weg der Euro-Rettung erreicht. Die Streitfrage, ob private Gläubiger denn nun am Hilfspaket für Griechenland beteiligt werden sollen oder nicht, trennte die beiden bis heute Mittag. Während Deutschland Banken und Versicherungen in die Pflicht nehmen wollte und damit versuchte, der öffentlichen Meinung möglichst gerecht zu werden, sorgten sich die Franzosen um ihre Banken, die noch immer tief im griechischen Anleihe-Sumpf stecken. Nun haben beide Parteien scheinbar eine Lösung gefunden: Private Gläubiger Griechenlands werden an der Rettungsaktion beteiligt – sofern sie denn wollen. Weiterlesen
Macht was…aber doch nicht irgendetwas! Verfehlt das zweite Konjunkturpaket seine Wirkung?
Als sich die Bundesregierung noch vor Monaten vehement gegen das zweite Konjunkturpaket stemmte, reagierten Wirtschaftswissenschaftler und Kommentatoren empört: „Tut endlich was!“ riefen sie den Regierenden entgegen. Die Bundesregierung handelte. Nachdem heute Details des 50 Milliarden schweren Konjunkturpakets II bekannt geworden sind, möchte man rufen: „Aber doch nicht irgendetwas!“ Was ist geschehen? Weiterlesen
Eine Billion Dollar für die Infrastruktur? Merkel denkt nach – Obama prescht vor
Kaum sind die ersten Konjunkturprogramme beschlossen worden, feilen Staatschefs weltweit bereits an neuen Maßnahmen gegen die Krise: Die Bundesregierung um Kanzlerin Angela Merkel scheint ihre anfangs ablehnende Haltung gegenüber weiteren Staatshilfen aufgegeben zu haben und berät sich heute mit Wirtschaftsexperten, um im Fall einer weiteren Verschärfung der Krise bereits Pläne in der Schublade zu haben. Details des neuen Pakets werden vorerst jedoch noch nicht erwartet. Ganz anders in den USA: Hier arbeitet das Team von „President-elect“ Barrack Obama scheinbar an einem „großen Wurf“ und will laut Wall Street Journal (WSJ) innerhalb der kommenden zwei Jahre bis zu einer Billion US-Dollar in Infrastrukturprojekte pumpen. Weiterlesen
Bundesregierung gegen EU-Konjunkturpaket: „Handeln, bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist“
Die EU folgt den USA mit einem eigenen Konjunkturprogramm zur Stabilisierung der Wirtschaft. Das gab EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso heute in Brüssel bekannt. Insgesamt sollen die EU-Mitgliedsstaaten 170 Milliarden Euro aufbringen, welche die EU aus eigenen Mitteln um 30 Milliarden Euro aufstocken will. Insbesondere in Deutschland stoßen die EU-Pläne auf Gegenwind: Die Bundesregierung will es vermeiden, den Haushalt wegen der Rettungspakete überarbeiten zu müssen und beharrt daher auf dem bisher beschlossenen Konjunkturpaket im Umfang von 32 Milliarden Euro, welches allerdings auch Kredite beinhaltet. Weiterlesen
„Die Börsen wissen, dass es ein wichtiges Signal gibt“: EU-Krisengipfel beschließt Rettungspaket und verschweigt Details
„Ein Stück weit beherrschbar“ soll der EU-Krisenplan die momentane Situation an den Finanzmärkten machen, so Bundeskanzlerin Angela Merkel nach dem Ende der Beratungen. Das Rettungspaket soll neue Bilanzierungsregeln, Liquiditätsspritzen sowie Kapital für Banken mit sich bringen. Der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, appellierte an die europäischen Regierungen, zur Bekämpfung der Krise an den Finanzmärkten aktiv zu werden, da die EZB mit ihren Maßnahmen „nicht viel weiter gehen“ könne. Weiterlesen
Deutsches Krisenmanagement in der Kritik: „Wir sitzen alle im selben Boot“
Wie die Financial Times Deutschland (FTD) berichtet, prüft die angeschlagene Hypothekenbank Hypo Real Estate (HRE) die Mitschuld von Finanzminister Peer Steinbrück an der Vergrößerung der Liquiditätslücke von 35 auf 50 Milliarden Euro binnen einer Woche. Insbesondere Steinbrücks Äußerung, wonach die HRE „abgewickelt“ werden solle, steht in der Kritik. Die Bank vermutet, dass dies den Vertrauensverlust des Marktes in die Hypothekenbank zusätzlich vergrößert haben könnte. Auch Bundeskanzlerin Merkel empfängt nicht nur Lob für ihr Handeln: Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy machte Merkel für das Scheitern eines gemeinsamen europäischen Rettungsplans für das Finanzsystem verantwortlich und nannte die Kanzlerin „weniger europäisch als die Briten“. Weiterlesen