Die Aktionäre des Handels- und Touristikkonzerns Arcandor sind schlechte Nachrichten über ihr Unternehmen seit Jahren gewohnt. Nun scheint sich die Situation des Essener Konzerns allerdings zuzuspitzen: Medien berichten, ein Lieferant von Arcandor habe seine Leistungen eingestellt, weil in der Vergangenheit keine Rechnungen bezahlt wurden. Mittlerweile soll sich der Aufsichtsrat des Konzerns sogar auf eine außergewöhnliche Sitzung am kommenden Sonntag geeinigt haben, berichtet das österreichische Wirtschaftsblatt. Beobachter sind sich seit Wochen einig, dass Arcandor offenbar kurz davor steht, Staatshilfen zu beantragen. Nun hat ein Arcandor-Sprecher den dringenden Kapitalbedarf des Unternehmens bestätigt: Bis Juni müssen Kredite über 950 Millionen Euro refinanziert werden. Zusätzlich bestehe ein Kapitalbedarf von 900 Millionen Euro. Arcandor will sich nun an den Bund wenden. Weiterlesen
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Ausfälle von 235 Milliarden Euro? Regierungsvertreter rechnen mit neuerlichen Geldspritzen für Hypo Real Estate
Bei der angeschlagenen Hypothekenbank Hypo Real Estate (HRE) schlummern angeblich Risiken von bis zu 235 Milliarden Euro. Das berichtet das Hamburger Magazin „Stern“ in seiner am Donnerstag erscheinenden Ausgabe. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PriceWaterhouse Coopers geht danach in einem „geheimen Gutachten“ davon aus, dass die Ausfallrisiken bei HRE bis zu sechzig Prozent der Bilanzsumme betragen könnten. Weiterlesen
Déjà-vu bei AIG und Deutsche Bank: Was sind gute Nachrichten von gestern wert?
Der deutsche Aktienindex verteidigt weiter die 4000-Punkte-Marke: Am Vormittag kletterte der Dax sogar bis auf 4063 Punkte und notiert derzeit bei 4033 Punkten noch immer rund 2 Prozent im Plus. Neben der Aktie von Infineon, die mittlerweile als Zockerpapier gilt und den Index bald verlassen wird, entwickelten sich erneut Finanztitel überdurchschnittlich: Die Papiere von Deutsche Börse, Commerzbank und Allianz können zwischen 5 und 8 Prozent zulegen. Als Grund für die Kursgewinne werden Staatshilfen der US-Regierung genannt, welche unter anderem an europäische Geschäftspartner des Versicherers AIG flossen. Auch die Deutsche Bank profitierte von den Zahlungen und kassierte 12 Milliarden US-Dollar (USD) – die Aktie klettert aktuell um 4,5 Prozent. Bemerkenswert ist, dass ähnliche Berichte bereits vor mehr als einer Woche als Erklärung für Kursgewinne herhalten mussten. Weiterlesen
Weltweiter Überblick: Das lassen sich Staaten die Rettungspakete kosten
Die BHF-Bank hat Daten des Internationalen Währungsfonds (IWF) ausgewertet und die Rettungspakete sämtlicher bedeutsamer Industriestaaten näher untersucht. Die Daten der Studie reichen von Ländern Nordamerikas über Europa und Asien bis hin zu Wachstumsstaaten wie Brasilien, China oder Indien. Dabei unterscheidet die BHF-Bank zwischen verschiedenen Hilfsmaßnahmen wie direkten Kapitalspritzen, Verstaatlichungen, Unterstützungen durch die Zentralbank oder Staatsgarantien. Das Ergebnis zeigt, wie unterschiedlich Industriestaaten auf die Krise reagieren: Während die USA bereits 73,7 Prozent ihres Bruttoinlandsproduktes (BIP) in Rettungsmaßnahmen gesteckt haben, sind es in Kanada nur 22 Prozent. Weiterlesen